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1 Der GNU C Compiler: Allgemeine Informationen und Installation

Dieser Abschnitt enthält Informationen über den Amiga-Port des GNU C Compilers generell und die Installation insbesondere.


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1.1 Aktuelle Version

Die aktuelle gcc-Version ist 2.6.0 und an 2.6.1 wird gearbeitet. Sie enthält eine neue Version der ixemul.library (v40.3), aber man sollte sich wegen Fehlern, die sich auf 68000-Systemen bemerkbar machen, ixemul404.lha vom Aminet oder von meiner FTP-Site holen. Außerdem gibt es eine neue library, libnix, die das Benützen der ixemul.library verhindert. 2.6.1 wird Protos (wie bei SAS-C) enthalten, um das Kompilieren von SASC-Code unter gcc leichter zu machen. Ein neuer Assembler, gas-2.5, ist enthalten, ein Paket namens q_anote ermöglicht die Ausgabe von gemischtem C/Asm-Code zu Debugging-Zwecken. In Arbeit ist die Fähigkeit des Compilers, den Stack wachsen zu lassen, damit man vor dem Starten von gcc nicht mehr den Stack setzen muß.


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1.2 Hardwareanforderungen

Jeder Amiga (vom A1000 bis zum A4000/40) ist prinzipiell in der Lage, die GNU-Utilities für AmigaDOS zu benutzen. Allerdings braucht man wenigstens 4MB RAM, um kleinere oder mittlere Projekte zu übersetzen, für größere (z.B. für gcc selbst) entsprechend mehr. Gigamem und VMM arbeiten mit gcc zusammen, es *könnte* also evtl. auch mit weniger gehen. Dazu braucht man aber eine MMU. @xref{68EC0xx}.

Eine volle Installation mitsamt C++ und Objective-C, inline-Dateien und Commodore Includes (@pxref{Include-Dateien}) benötigt ca. 20 MB Platz auf der Festplatte.

Kickstart 1.2/1.3 wird nicht mehr unterstützt. Wer KS 1.2/1.3 hat, sollte sich eine bessere Kickstart-Version kaufen. Gcc arbeitet auch unter Kickstart 1.2/1.3, die volle Funktionalität ist aber erst ab Kickstart 2.x+ vorhanden. Eine schnelle CPU (z.B. 68030@25MHz oder besser) ist ebenfalls sinnvoll.


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1.3 Wer hat es gemacht?

Gcc und damit zusammenhängende Software wurde von den folgenden Personen auf den Amiga portiert (see section Wichtige Informationsquellen):

	Gcc v2.2.2:   Markus Wild
	Gcc v2.3.3:   Markus Wild
	Gcc v2.4.5:   Philippe Brand, Lars Hecking, Fred Fish
	Gcc v2.5.0 und später: Philippe Brand, Fred Fish, Leonard Norrgard

	Ixemul.library:    Markus Wild, Leonard Norrgard, R. Luebbert
	Libnix:		   Matthias Fleischer, Gunther Nikl
        Gerlib:            Gerhard Müller

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1.4 Wo finde ich die gcc-Quelltexte?

Alle gcc-Quelltexte und alle Binärdateien findet man auf:

  1. Aminet (wuarchive.wustl.edu und Mirror wie ftp.luth.se) in /pub/aminet/dev/gcc (@pxref{FTP})
  2. Ramses The Amiga Flying BBS:
    	+33-1-60037015  HST Dual v32 terbo 4800-21600
            +33-1-60037713  SupraFax v32bis    4800-14400
            +33-1-60037716  Tornado v22bis     1200-2400
    

    in Topic ‘Development’, Area ‘Gcc’ (are 156).

Den originalen GNU-Quelltext bekommt man

  1. von denselben FTP-Servern wie die Binaries
  2. gnu.prep.ai.mit.edu (18.71.0.38) in ‘/pub/gnu
  3. Ramses The Amiga Flying BBS in Topic ‘AmigaUnix/Unix/Linux/NetBSD’, Area ‘Gnu Source Code

Diese Archive sollten alles Nötige enthalten, mit Ausnahme der Quelltexte der ixemul.library. Diese erhält man ebenfalls auf dem Aminet, Directory ‘dev/gcc’. (Zur Zeit ist die Version 40 der ixemul.library in Arbeit. Die Quelltexte werden am gleichen Ort sein.)

Durch Richard Stallman, Free Software Foundation, ist festgelegt:

"The GPL says that any distribution of binaries must contain either the source code or a written offer to supply source code (see the GPL for details of what is required)."

Übersetzt: Die GPL (GNU General Public License) legt fest, daß jede Distribution entweder den Quelltext oder das schriftliche (oder geschriebene?) Angebot, diese zu liefern, enthalten muß. (Näheres siehe in der GPL.)


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1.5 Inline-Dateien

Die Inline-Dateien für den gcc kann man aus den originalen FD-Dateien von Commodore wie folgt erzeugen (@xref{Include-Dateien}, @pxref{Pragmas}):

CLI> Assign INCLUDE: GCC:os-include
CLI> Assign FD: INCLUDE:fd
CLI> Makedir INCLUDE:inline
CLI> cd USR:bin/geninline
CLI> gen31

Dies sollte alle Inline-Dateien in ‘GCC:os-include/inline’ erzeugen. Falls man die 2.0- bzw. 3.0-Includes besitzt, sollte man gen20 bzw. gen30 benutzen. Inline-Dateien für OS3.1 (rev 40.13) sind in <gcc-aktuell> enthalten. See section Aktuelle Version. (1)

Auch mit dem Programm fd2inline kann man Inline-Dateien erzeugen:

CLI> fd2inline <fd_file> <proto_file>

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1.6 Wie konvertiere ich die Amiga-Libraries für den gcc?

Ab gcc Version 2.6.0 werden dank den libnix-Autoren (Matthias Fleischer und Gunther Nikl) AmigaDOS Linklibraries unterstützt.

Wenn man trotzdem eine gcc-Linklibrary generieren will, gibt es zwei Methoden:

1. Mit hunk2gcc, dem AmigaDOS-Object-Konvertierer von Markus Wild. Dazu braucht man zunächst eine aktuelle Kopie der amiga.lib (aus dem NDU, @pxref{Include-Dateien}). Nachdem man sich ein Directory für die konvertierten Dateien erstellt hat, wechselt man mit cd in dieses Directory und gibt das Folgende ein:

	hunk2gcc amiga.lib [..further libs if you like..]

Dies erzeugt ein Objektfile wie a.out für jedes einzelne Modul, das die Library enthält. Diese Module muß man anschließend in einer gcc-Library zusammenfassen:

	ar qc libamiga.a obj.*
	ranlib libamiga.a

Das Programm ranlib fügt eine Symboltabelle in die Library ein. (Dadurch wird der Zugriff auf die Library sehr viel schneller.)

2. Eine libamiga.a mit libnix zu generieren ist recht leicht, braucht aber einige Zeit. Man dekomprimiere sources.lha aus dem libnix-Archiv und starte ein ’make libamiga.a’.

Beachte: Solange man keine reinen AmigaDOS-Funktionen verwendet, kann man auch eine Pseudo-Library erzeugen:

  cat "int dummy;" >dummy.c
  gcc -c dummy.c
  ar crv libamiga.a dummy.o
  mv libamiga.a gcc:lib

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1.7 Wie installiere ich den gcc?

  1. Falls dies die erste Installation von gcc ist:

    Mache das Folgende:

    cd ort_mit_sehr_viel_platz      ; ÄNDERN! Gib eine Schublade an
    makedir gnu
    lha x gcc260-base.lha           ; Der erste Teil, du brauchst ihn
    

    Jetzt mußt du ‘gnu/s/user-startup’ an dein ‘S:User-Startup’ anhängen (Ersetze Devel:GNU durch deinen eigenen Gnu Pfad).

    Weiter:

    execute gnu/s/user-startup     ; setzt wichtige Assigns
    copy gnu/envarc/#? ENVARC:
    

    Ändere die folgenden Zeilen! Wenn du einen 68000- oder 68010-Amiga hast, entferne das "-020" aus allen folgenden Zeilen!

    lha x gcc260-c-020.lha      ; Der C-compiler; du brauchst ihn
    lha x gcc260-doc.lha        ; Wenn du die Dokumentation zu gcc willst
    lha x gcc260-c++-020.lha    ; Wenn du C++ haben willst
    lha x gcc260-objc-020.lha   ; Wenn du Objective-C haben willst
    lha x gcc260-utils.lha      ; Wenn du zusätzliche Utilities haben willst
                                ; (empfohlen zur Kompatibilität mit Unix)
    lha x gcc260-utilsdoc.lha   ; Wenn du Dokumentation zu allen Utilities willst
    

    Mit dem Script ‘restorelinks’ mußt du Links generieren:

    sh /gnu/s/restorelinks      ; ÄNDERN! Füge " copy" an diese Zeile an,
                                ; wenn du MakeLink nicht benützen willst,
                                ; sondern Files lieber kopieren willst
    

    Schließlich:

    lha x gcc260-diffs.lha      ; Wenn du gcc neu kompilieren willst
    lha x gcc260-texi.lha       ; Wenn du Postscript-Doku generieren willst
    

    Auf zum nächsten Punkt und fröhliches Kompilieren!

  2. Wenn du ein Upgrade deiner gcc-Umgebung von v2.5.x machen willst, dearchiviere einfach gcc260-base.lha und gcc260-c-020.lha. Gehe sicher, daß du deine frühere ixemul.library löschst, wo sie sich auch befindet. (Üblicherweise in ‘LIBS:’)

Beachte: Eine neue Version der ixemul.library wird verwendet, gehe bitte sicher, daß nirgends eine andere Kopie ist, die in Konflikt mit der neuen Version geraten kann.


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1.8 Kompilieren

Wie wär’s mit einem netten ‘Hello world’?

#include <stdio.h>

main()
{
  printf("Hello World!\n");
}

Das war recht einfach ;-) Jetzt müssen wir es kompilieren. Es gibt eine Menge Optionen in gcc, aber die einfachste Möglichkeit zu kompilieren ist:

CLI> gcc -o hello hello.c

Einfach? Hier sind mehr Optionen:

Ziel-Prozessoren von Motorola: Man kann reinen 68000 code, 68020, 68030, 68040 und/oder 68881 kompilieren. (Siehe Gcc-Dokumentation, Kapitel ‘Invoking Gcc/SubModel Options/M680X0 Options for Motorola specific compilation flags’.

CLI> gcc -m68020 -m68881 -o hello hello.c

Dies kompiliert Programme mit 68020 Code und direkten FPU-Befehlen und bindet mit den beschleunigten Libraries aus ‘GCC:lib/lib020’.

Optimierung: Entweder du willst keine Optimierung oder du gibst ‘-O’ an, das den Code optimiert, oder ‘-O2’ für bessere Optimierung (Siehe die Dokumentation im Kapitel ‘Invoking Gcc/Optimize Options’). Inzwischen gibt es auch eine ‘-O3’ Option, die noch weiter geht.

CLI> gcc -O2 -o hello hello.c

Ein schnelles "Hello World" ;-)

Codegenerierung: Vielleicht willst du residente Programme haben. Die Option dazu heißt ‘-resident’.

CLI> gcc -resident -o hello hello.c

Natürlich kannst du alle Optionen mischen, so etwa:

CLI> gcc -O2 -m68020 -m68881 -resident -o hello hello.c

Dies wird ein hoch optimiertes residentes Programm für 68020 und 68881 ergeben.

Wichtig: Wenn du nur AmigaOS-Funktionen verwendest oder aus irgendwelchen philosophischen Gründen keine ixemul.library verwenden willst, dann kannst du diese loswerden durch:

CLI> gcc -noixemul -o foobar foobar.c

natürlich nur, wenn du libnix hast (enthalten in gcc 2.6.0).


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1.9 Wichtige Informationsquellen

Der aktuelle Betreuer des Amiga-Ports von gcc ist:

    Philippe BRAND
    Fidonet: Ramses The Amiga Flying BBS 2:320/104.21
    Email:   phb@colombo.telesys-innov.fr (ONLY for personnal email).
    Ftp:     colombo.telesys-innov.fr:/pub/amigados-gnu
             or /pub/incoming/uploads for uploads.

Es gibt auch eine Mail-Liste in Finnland. @xref{Mail-Listen}. Philippe Brand wird im Normalfall Fragen an diese Liste weiterleiten.


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Footnotes

(1)

Perl Skripte haben Schwierigkeiten, die Include-Dateien von AmigaDOS korrekt zu behandeln. Hier wäre etwas freiwillige Arbeit nötig ...


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